Niederlagen haben zwei Gesichter: Ein Gutes und ein Schlechtes.
Hallo ihr Beacher da draußen. Klar ist verlieren für jeden Beacher nervig. Man opfert wertvolle Stunden vom Wochenende für 2x Verlieren oder wie die Amis dazu sagen:
1-2-Barbecue. Erst zeitig aufstehen, den ganzen Kram (Klamotten, Sitzgelegenheit, Essen, Trinken, etc) zusammenpacken und dann noch die Anfahrt zum Turnier. Und was erreicht man dort: Durchaus mal nichts...
Und genau da liegt die größte Herausforderung für Coach und Spieler in diesem Sport BeachVolleyball: Mit Niederlagen wachsen...
Es nützt das ganze Training, Drumherum (Bälle, Klamotten, Sponsoren etc.) und Spaß nichts, wenn man nicht lernt mit Niederlagen umzugehen und aus diesen zu lernen. Im JugendBereich mag es noch in einigen LandesVerbänden funktionieren, wenn man als Coach an der Seitenlinie einwirken kann, also den Spielern gut zuredet und z.Bsp. die unmittelbar nächste SpielAktion vorgibt. Doch im fortschreitenden BeachAlter, also in höheren Leistungsklassen, ist Coaching von Außen untersagt: Die BeachSpieler müssen auf dem BeachSpielFeld allein klar kommen.
Und da beginnen bei vielen Beachern die Probleme: Kein Coach, keine Hilfe von Außen, man steht allein da und der SpielPartner meckert über misslungene SpielAktionen und Fehler.
Erstes Anzeichen für Hilflosigkeit beim Spieler: Fragendes HilfMirGesicht nach einem Fehler in Richtung Coach, der in der Nähe des Spielfeldes steht.
Weiteres Anzeichen für Hilflosigkeit: Heulen, Ausrasten oder Vorwürfe an den SpielPartner nach einer Niederlage oder dem TurnierAus. Egal ob unmittelbar nach einem Spiel oder später.
Für beide Seiten, Coach und Beacher, ist bei diesen Anzeichen Arbeit angesagt!
Traurigkeit ist OK. Unzufriedenheit auch. Aber Vorwürfe, Ausraster oder Hilfslosigkeit zeigen die wirkliche Stimmung im BeachTeam. Das geht auf Dauer nicht gut und kann Freundschaften enorm schaden!
Ich habe für mich 4 Lösungsmöglichkeiten gefunden:
- BeachTeam komplett auflösen
- BeachTeam neu zusammenstellen
- BeachCoach ersetzen
- BeachTeam und Coach belassen und am Problem arbeiten
Ein
BeachTeam aufzulösen ist wahrlich der schwerste Schritt für einen Coach und sollte nie der erste Schritt zur Lösung sein. Warum nicht: Man raubt den Beteiligten den TeamGeist und die Überzeugung, dass man Probleme auch anders lösen kann.
Ein
BeachTeam neu aufzustellen kommt meist dann in Frage, wenn ein Spieler deutlich schlechter ist als der andere und macht dann Sinn, wenn man das Gefühl hat nicht in absehbarer Zeit zwei halbwegs gleich starke Spieler zu haben. Aber auch hier gilt: Man kann dran arbeiten.
Den
BeachCoach ersetzen ist im JugendBereich ein schwieriger Schritt, denn wer außer den Eltern oder anderen Vereinsmitgliedern kann die gute/schlechte Leistung eines Trainers einschätzen. Die Jugend würde zwar meist gern nur Spielen anstatt Trainieren, aber sind doch froh, dass sie jemanden haben, der sie trainiert und das Drumherum erledigt. Spieler ab 20 sind jedoch schon sehr gut in der Lage einzuschätzen, ob sie noch mit dem bisherigen Coach wollen/können oder nicht. Aber auch da zeigt sich dann die Qualität des Coach, ob er solch einer AusnahmeSituation gewachsen ist oder nicht. Hier gilt es dann zu reden und zu schauen, was man als Coach falsch macht oder warum die Kommunikation nicht funktioniert. Im JugendBereich bringt WeiterBildung für den Coach sehr viel. Im LeistungsSport dauert dies für das BeachTeam meist zu lang.
Die
Arbeit an Kommunikation und Umgang mit Erfolgen und Niederlagen ist meist der beste Schritt, um diverse BrandHerde im BeachTeam zu löschen.
Als Coach sollte man neben den reinen TrainingsAnweisungen auch Reden und Zuhören... in der Gruppe, nur mit einem BeachTeam und mit jeden Spieler einzeln.
Deshalb mein Tip:
Setzt euch Ziele für das nächste Training, für die Zeit bis zum nächsten BeachTurnier, für ein BeachTurnier selbst und für die Saison. Die meisten Beacher sind sich über ihre Ziele gar nicht bewußt, wollen nur Beachen und Spaß haben.
Aber eins wollen Alle: Gewinnnen.
Somit gilt für Coach und Spieler, dass man sich der Ziele bewußt macht und auf diese hin arbeitet. Dann erscheinen Niederlagen bei einem Turnier auch unter einem anderen Licht... sind weniger dramatisch, sondern Teil eines Wegs zum Ziel.
Enorm wichtig ist auch die Nachbesprechung von Erfolgen und Niederlagen. Lob und Freude gehören sowieso dazu, aber man muss zusammen das Ergebniss vernünftig einschätzen und die Inhalte für das nächste Training abstimmen.
Da kein Beacher von heute auf morgen ein TopSpieler wird, muß gearbeitet werden: Schritt für Schritt. Und mit jedem Turnier sollte man dann sehen, dass es besser wird, ansonsten macht man im Training etwas falsch.
Und wenn so StepByStep zusammen arbeitet, können Niederlagen auch noch so derb sein: Man hat ein Ziel.
mfg und raus in die Sonne - Coach Micha
Labels: Psychologie, Taktik, Training